Forschungsbergwerk Schachtanlage Asse
Die Schachtanlage Asse, ein ehemaliges Salzbergwerk in Niedersachsen, wurde zwischen 1967 und 1978 als Versuchsanlage für die Endlagerung radioaktiver Abfälle genutzt. Anfangs wurden Fässer mit radioaktivem Müll stehend übereinandergestapelt; ab 1974 kippte man sie mit Radladern in die Kammern. Heute sind viele dieser Fässer beschädigt oder undicht, was erhebliche Gefahren birgt. Über 85 Prozent des eingelagerten radioaktiven Mülls stammen aus den Kernkraftwerken von Vattenfall, E.ON, RWE und EnBW.
Seit 1988 ist bekannt, dass täglich etwa 12.000 Liter Wasser in die Asse eindringen. Sollte diese Salzlösung in die Einlagerungskammern gelangen, droht eine Kontamination des Grundwassers mit radioaktiver Lauge. Angesichts des maroden Zustands des Bergwerks wurde beschlossen, den Atommüll ab 2033 zu bergen und oberirdisch zwischenzulagern.
Die Kosten für die Bergung und Sicherung werden auf mindestens 3,35 Milliarden Euro geschätzt. Die Schachtanlage Asse steht sinnbildlich für die Fehler und Risiken der frühen deutschen Atommüllentsorgung und stellt eine der größten Herausforderungen im Umgang mit radioaktiven Abfällen dar.