der erste
Biostaat
der Welt
Sikkim ist der zweit kleinste Bundesstaat Indiens. Und weltweit der erste Staat, der sich für eine ausschließlich biologische Landwirtschaft entschieden hat.
Das ehemalige Königreich Sikkim liegt im Himalaya an der Grenze zu Tibet. Während der Rest von Indien auf groß angelegte konventionelle Landwirtschaft setzt, verzichtet Sikkim seit 2005 auf Kunstdünger und entwickelte Schulungsprogramme für die Biolandwirtschaft. Der Import von chemischen Düngemitteln und Pestiziden wird mit Bußgelder und Gefängnisstrafen geahndet.
Doch steckt hinter dem Biostaat nicht nur Idealismus, die Bedingungen in Sikkim sind nicht die Gleichen wie in anderen Bundesstaaten. In bergigen Himalaya Vorland gibt es nur kleinteilige Anbauflächen, die sich ohnehin nicht mit großen Landmaschinen bewirtschaften lassen.
Im Jahr 2018 ging die Regierung noch weiter und untersagte den Import von Obst und Gemüse aus konventioneller Landwirtschaft. Doch Sikkim ist keineswegs autark. Es kam zu Nahrungsmittel Engpässen, die Regierung ruderte zurück. Um alle Sikkimesen zu ernähren ist der Staat auf den Import von konventionell produzierten Waren aus dem indischen Süden angewiesen.
Auch wenn „Sikkim Organic“ noch nicht überall rund läuft, das ökologisch nachhaltige Tourismus Konzept geht schon jetzt auf. Die Zahl der Touristen hat sich fast verdoppelt, seit der kleine Bergstaat 2014 vom Lonely Planet zur besten Reiseregion gekürt wurde.