HOWRAH BRIDGE
die meistfrequentierte Brücke der Welt.
Im Jahr 2050 wird jeder zweite Mensch in Städten leben. Die Urbanisierung schreitet rasant voran. Megastädte sprießen aus dem Boden, die meisten davon in Indien. Dies wird große Herausforderungen für die infrastrukturelle Entwicklung mit sich bringen.
In seiner Geschichte „Halb Million pro Tag“ zeigt der deutsche Fotograf Ole Spata das Leben rund um die meistfrequentierte Brücke der Welt. Jeden Tag überqueren eine halbe Million Menschen die Howrah-Brücke in Kalkutta, um das andere Ufer des heiligen Flusses Ganges zu erreichen. Die Brücke ist die Hauptverbindung zwischen der Megastadt Kalkutta mit 15 Millionen Einwohnern und Howrah, einer Stadt mit einer Million Einwohnern. Das Leben rund um die Brücke erscheint wie eine Momentaufnahme Indiens und ein Symbol für das Bevölkerungswachstum in Städten.
Die Howrah-Brücke wurde 1943 während des letzten Jahrzehnts der britischen Kolonialherrschaft erbaut. Mit einer Länge von 705 Metern (2.300 Fuß) ist das ikonische Bauwerk das Tor zu Kalkutta und verbindet die Stadt mit dem Howrah-Bahnhof, einem der verkehrsreichsten Eisenbahnknotenpunkte der Welt. Die Gehwege sind von Straßenhändlern, Friseuren und Bettlern besetzt. Das lebendige Leben beginnt mit dem Sonnenaufgang. Man sieht Menschen, die ein Bad im braunen Wasser der „Mutter Ganga“ nehmen, ihre Kleider und Geschirr waschen oder sich am Flussufer erleichtern. Direkt neben der Brücke verkaufen Tausende von Großhändlern Blumenkränze, Hochzeitssträuße und Schnittblumen auf dem riesigen und bunten Blumenmarkt. Nur wenige Meter entfernt rollen massive Ringerkörper im Sand, bekleidet mit nichts als sehr kurzen Unterhosen. Im Tempel hinter der Brücke rauchen die heiligen Hindu-Mönche, genannt Babas, Gras und beten ihren Lieblingsgott Shiva an.
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